Schlafmangel in den Wechseljahren – Wie man den Alltag trotz wenig Schlaf meistert

Die Wechseljahre können auf vielen Ebenen eine Herausforderung für die Betroffenen darstellen. In der Menopause kann Schlafmangel, der den hormonellen Veränderungen geschuldet ist, zu erschlagender Müdigkeit führen. Man hat gefühlt kaum Energie. Jeder Bürotag ähnelt einem Marathonlauf, der einfach nicht enden will.

Die Herausforderung dieser Lebensphase liegt vor allem darin, dass Anpassungen in geballter Form vorgenommen werden müssen. Weil der Körper nicht mehr in der gewohnten Weise reagiert, schlafen viele Betroffene nicht mehr gut genug. Bei Licht betrachtet ist aber jede Herausforderung im Leben zu meistern. Lebenspraktische Lösungen finden sich auch für diese Umstellungsphase. Gelassenheit und eine innere Haltung der Annahme sind im Umgang mit den Wechseljahren keine schlechte Idee.

Da die Wechseljahre einen unabwendbaren biologischen Vorgang darstellen, sollten die betroffenen Frauen sich ihrem nachtmüden Körper einfach liebevoll zuwenden. Mit gesteigerter Empfindlichkeit und Reizbarkeit kommen Wechseljahres-Geplagte jedenfalls nicht gut durch den Tag. Das Codewort heißt auch hier Selbstfürsorge.

Warum schläft man in den Wechseljahren so schlecht?

Durch den absinkenden Östrogenspiegel verkürzt sich die Tiefschlafphase. Der Schlaf wird oberflächlicher. Er ist dadurch weniger erholsam. Folglich wacht man schneller auf. Manche Frauen schwitzen in den Wechseljahren nachts so stark, dass sie aufstehen und das durchnässte Bettzeug wechseln müssen. Das ist nicht gerade hilfreich, weil man anschließend noch schlechter schlafen kann.

Manche Frau legt ihren Bettbezug in den Kühlschrank, um dadurch die Körpertemperatur abzusenken und besser zu schlafen. Im Sommer mag das helfen. Im Winter ist es aber kontraproduktiv. Es bringt den Hormon-gestressten Organismus dazu, noch stärker einzuheizen, um die Kühle des Bettbezugs auszugleichen. Andere Frauen können in den Wechseljahren nicht mehr entspannt schlafen, weil sie sich in ihrem Körper nicht mehr wohlfühlen. Sie grübeln vor dem Einschlafen zu viel und hadern mit den Gegebenheiten.

Gedankenmühlen sind Schlafhemmnisse, ebenso wie zu spätes Lesen, Fernsehen oder E-Mails schreiben. Müde Frauen sollten sich in den Wechseljahren nicht noch selbst stressen und um den Schlaf bringen. Vielmehr sollten sie durch geeignete Maßnahmen auf der einen Seite für bessere Schlafqualität sorgen, und auf der anderen Seite der Müdigkeit am Tage mehr als erhöhte Koffeindosen entgegensetzen.

 

Wie kommt man bei Müdigkeit besser durch den Tag?

Cola-Doping, Grüntee-Exzesse, Guarana-Kicks oder ein paar Tassen Kaffee helfen als Tagesform-Booster nur subjektiv. Sie spenden zwar vermeintlich Energie. Doch am Ende verschärfen sie die Erschöpfung sogar. Zudem verstärkt Koffein die Neigung zum Schwitzen, weil der Blutdruck ansteigt. Im Endeffekt schläft man durch Koffein-basierte Energie-Booster schlechter als vorher. Statt auf Koffeinkicks als Energiespender zu setzen, ist Koffeinverzicht die bessere Idee.

Naturgemäß fühlt man sich ohne Koffein-Kick tagsüber noch müder. Man schläft nachts aber auch besser. Nach einer Weile zahlt sich der Koffein-Verzicht aus. Die Schlafqualität verbessert sich. Der wechseljahresbedingten Müdigkeit sollten schlafmüde Frauen also zwei Maßnahmenkomplexe entgegensetzen: schlafhemmende Tätigkeiten und Maßnahmen über den Tag wegzulassen und damit die Schlafbereitschaft zu fördern – und durch geeignete Maßnahmen tagsüber besser mit dem Schlafmangel zurechtzukommen.

Im Übrigen ist Koffeinverzicht nur eine Ersthilfemaßnahme, welche die koffeinbasierten Schlafhemmnisse aus dem Weg räumen soll. In zweiter Instanz geht es darum, der Müdigkeit tagsüber etwas anderes als Koffein entgegenzusetzen. Gut gelüftete Räume sind ein guter Beginn. Abgestandene Luft macht müde. Zweitens hilft die Erkenntnis: Die Erschöpfung tagsüber ist nur teilweise auf einen realen Schlafmangel zurückzuführen. Trotz ausreichender Schlafmenge fühlt man sich in den Wechseljahren wie erschlagen.

Der Grund: Die hormonellen Veränderungen stressen den Organismus. Sie fordern ihm viel Energie ab. Die gewohnten Progesteron- und Östrogen-Ausschüttungen werden zunehmend geringer. Das verschlechtert die Schlaftiefe und die Schlafqualität. Doch die zunehmende Erschöpfung in den Wechseljahren hat komplexere Ursachen. Diesen können Sie mit einem durchdachten Maßnahmen-Komplex begegnen.

Geeignete Maßnahmen gegen Wechseljahres-Müdigkeit 

Eine eiskalte Gesichtswaschung und das anschließende Waschen mit kaltem Wasser bieten sich nach dem Aufstehen als Frischekick und Muntermacher an. Kneipp`sche Wechselgüsse, moderate Morgengymnastik bei offenem Fenster oder kaltes Abbrausen nach dem Duschen wirken ebenfalls belebend. Vor allem sollten Sie sich nicht hängen lassen und zum Klageweib werden. Der Organismus bekommt auch in den Wechseljahren meist ausreichend viel Schlaf, sofern Sie dafür geeignete Bedingungen schaffen.

 

Heiße Tücher – ein belebender Trick aus Japan

Die Japaner haben ein wunderbares Rezept gegen Müdigkeit: Sie tauchen ein zusammengefaltetes Gästehandtuch in sehr heißes Wasser, drücken es aus und pressen es sich dann auf das Gesicht. Es ist erstaunlich, wie belebend diese Maßnahme wirkt. Bei Langstreckenflügen wird dieser Trick oft genutzt. In diesem Fall wird das heiße Handtuch jedoch mit einigen Tropfen Menthol als Frischekick versetzt. Davon ist abzuraten, weil Menthol-Dünste Atemwege und Augen reizen.

 

Mineralstoff- und Vitalstoffversorgung

Um das hormonelle Chaos in den Wechseljahren besser zu überstehen, sollten Sie Ihrem Organismus durch die tägliche Zufuhr eines hochwertigen Mineralpräparates helfen. Eine betont vitalstoffreiche Ernährung, die den Organismus nicht belastet, ergänzt diese Maßnahme optimal. Die Proteinversorgung und die Kalzium-Aufnahme werden mit abwechslungsreichen Gemüsegerichten und gelegentlicher Rohkost optimiert.

Mit vorwiegend basischen Gerichten arbeiten Sie zudem gegen chronische Übersäuerung und latente Leberstörungen an. Beide sorgen dafür, dass vermehrt Nährstoff-Ressourcen verbraucht werden, um einen Ausgleich für diese Missstände zu schaffen. Zudem wird die Neigung zum Schwitzen durch eine überlastete Leber gesteigert. Die Wechseljahres-Erschöpfung vertieft sich bei chronischer Übersäuerung und Leberstörungen. Der Ausgleich durch vorwiegend basische Kost wirkt dem Müdigkeits-Tief mittelfristig entgegen.

 

Bewegung und Flüssigkeitsaufnahme

Moderate Bewegung in der Mittagspause bewirkt mehr gegen Erschöpfung als eine Haltung des Ausruhen-Wollens. Eine Runde Nordic Walking oder Schwimmen im Meer beleben. Das Stresshormon Cortisol wird abgebaut, die Endorphin-Produktion angeregt. Man fühlt sich im Anschluss lebendiger. Bewegung bedingt eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Da Wassermangel müde macht, ist es bei Wechseljahres-Müdigkeit eine gute Idee, ausreichend Mineralwasser zu trinken. Zwei bis drei Liter sollten es täglich sein.

 

Mehr Energie durch ein Büro-Schläfchen?

Längere Mittagsschlaf-Einheiten machen oft erst richtig müde. Bekannt ist aber, dass ein paar Minuten Schlaf belebend wirken können. Im Anschluss an das kurze Schreibtisch-Nickerchen werden beide Ohrläppchen massiert. Auch Zupfen an ihnen belebt, weil Ohr-Akupressur-Punkte stimuliert werden. Vergessen Sie nicht, täglich mit Remifemin einen pflanzlichen Ausgleich für Symptome des Hormonchaos zu schaffen. Im Zusammenwirken werden Ihnen alle genannten Maßnahmen über den Tag helfen.

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