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Anti Aging mit Face Yoga – der natürliche Feind von Falten?

Frau macht Face Yoga

Alles spricht von Anti-Aging, die Neuentwicklungen von Mitteln zur Faltenreduktion reißen nicht ab und Selbstoptimierung, vor allem in Hinblick auf die Optik, steht dabei hoch im Kurs. Sind Hilfsmittel und Operationen etc. wirklich nötig, damit wir so lange wie möglich „jung“ aussehen? Ohne Frage ist es mehr als sinnvoll, den Körper so gut und lange es geht durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und den möglichen Verzicht auf Suchtmittel wie Alkohol oder Zigaretten gesund zu halten. Wenn Menschen vom Altern sprechen, meinen sie damit aber vorwiegend äußere Merkmale wie beispielsweise Falten im Gesicht, die anderen ganz offensichtlich unser Alter verraten. Aber ist es denn wirklich so schlimm, alt zu werden?

In erster Linie ist es doch durchaus positiv, ein gewisses Alter zu erreichen, weil es uns Lebenserfahrung, eine gewisse Souveränität sowie Gelassenheit und damit doch ein oft ruhigeres und entspannteres Leben beschert. Die Dinge nicht mehr so eng zu sehen, den eigenen Horizont weiter setzen und milder z.B. mit den eigenen Schwächen und denen anderer umgehen zu können sind ja unbestritten alles andere als negative Aspekte des Älterwerdens.

Weniger schön – zugegeben – sind die körperlichen Veränderungen, die nach und nach sichtbarer werden. Insbesondere Falten im Gesicht, in das naturgemäß jedes Gegenüber blickt, sind vielen Menschen ein Dorn im Auge. Viele greifen dann zu Cremes und Mitteln, die eine Faltenglättung versprechen, lassen sich Spritzen setzen oder legen sich zwecks Straffungen unters Messer, weil ihnen die Veränderungen im eigenen Gesicht – dem individuellen äußeren Merkmal unserer Identität – stark zu schaffen machen. Jeder empfindet anders und darum sind auch unterschiedliche Wege legitim.

Face-Yoga bietet eine natürliche Möglichkeit der Faltenbildung im Gesicht entgegenzuwirken bzw. diese zu mindern und kann unterstützend zu anderen Maßnahmen oder als reines „Training“ der Gesichtsmuskulatur angewendet werden. Darum ist es in jedem Fall eine gute Idee – sowohl für Menschen, die mit ihren Falten hadern, als auch für alle, die mit ihren Gesichtsfalten in Frieden leben –, diese natürliche Methode zur Faltenglättung einmal auszuprobieren.

Face Yoga – was ist das?

Das klassische Yoga existiert in Indien schon seit mehreren tausend Jahren, während das Gesichtsyoga erst weit später entstand. Im Jahr 2006, in dem die Japanerin Fumiko Takatsu Prinzipien des Hatha-Yoga (eine Form des Yoga, bei der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist vor allem durch körperliche Übungen, durch Atemübungen und Meditation angestrebt wird) adaptierte, halfen ihr aktive Bewegungen, Mini-Massagen und gezieltes Grimassenschneiden nach einem Unfall dabei, ihre Gesichtszüge wieder ins Lot zu bringen. Während hier wohl der Ursprung des „Face-Yoga“ liegt, sorgte die Amerikanerin Annelise Hagen später für eine deutliche Steigerung der Bekanntheit. In ihrem Buch „The Yoga Face“ fasste sie ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet zusammen und machte die Kombination aus Gesichtsmuskeltraining, Entspannungstechniken und Akupressur bzw. Massagen zum Anti-Aging-Trend.

Unser Gesicht lässt viele unserer Emotionen erkennen. Mehr als 50 verschiedene Gesichtsmuskeln machen es möglich, dass wir lachen, weinen, Grimassen schneiden, grinsen, eine „Schnute“ ziehen, einen Kussmund formen können und noch vieles mehr.

Mit zunehmendem Alter allerdings nutzen Menschen häufig nur noch einen Teil dieser Muskeln oder haben Schwierigkeiten dabei, einzelne Muskeln zu bewegen. Eine Folge kann sein, dass umliegende große Muskeln, wie beispielsweise der Stirnheber, zur Unterstützung eingesetzt werden, was aber die horizontale Faltenbildung auf der Stirn fördert. Face-Yoga, als quasi Krafttraining der Gesichtsmuskeln, soll helfen, die einzelnen Muskeln wieder gezielter ansteuern zu können und damit auch den faltenfördernden Einsatz anderer Muskeln entsprechend zu reduzieren. Dafür werden unterschiedliche Übungen ausgeführt, die zu dem gewünschten Ergebnis führen sollen.

Hilft Face-Yoga gegen altersbedingte Falten?

Ein Wundermittel ist Face-Yoga natürlich nicht. Ein regelmäßiges Training der Gesichtsmuskeln soll allerdings helfen, durch den gezielten Aufbau von Volumen an den richtigen Stellen, dem Gewebe mehr Halt zu geben. Denn eine Ursache für die sichtbaren Veränderungen des Gesichts im Alter wie z.B. Tränensäcke, Hängebäckchen oder Schlupflider ist der Verlust des Unterhautfettgewebes. Zudem soll das Training für das Gesicht die Durchblutung und den Lymphfluss anregen, was für einen zusätzlich aufpolsternden Effekt sorgt, der hängenden Augenlidern und Co. entgegenwirken kann.

Face Yoga soll neben der Kräftigung und Straffung der Gesichtsmuskeln weitere Vorteile bieten

Es glättet Mimikfältchen, lässt Schwellungen verschwinden, verbessert die Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen und soll zudem zur Ausschüttung von Wohlfühlhormonen beitragen. Im Ergebnis kann Face Yoga so die Konturen des Gesichts verbessern und für einen strahlenden, jugendlicheren Teint sorgen. Tatsächlich berichten Probanden, schnell einen Effekt beobachtet und schon nach einigen Übungseinheiten eine deutliche Verjüngung festgestellt zu haben. Sie finden, ihr Teint wirkt glatter, rosiger und entspannter.

Gesichtsmuskel-Training: Mit wenig Zeit und Aufwand viel erreichen

Wer also entspannter, jünger und strahlender aussehen möchte, der sollte Face Yoga einfach ausprobieren, denn schaden wird es sicher in keinem Fall. Und dass es mit fünf bis zehn Minuten am Tag zur Erzielung sichtbarer Wirkungen wenig zeitintensiv und mit nur geringem Aufwand verbunden ist, überzeugt zusätzlich. Allerdings gilt genau wie beim Krafttraining für den Körper: Um die gewünschten Effekte nachhaltig zu erzielen, spielt Kontinuität eine entscheidende Rolle. Insgesamt gibt es über 70 Übungen, die das Gesichts-Yoga umfassen, um einzelne Bereiche des Gesichts ganz speziell die zu „trainieren“.

Übungen zum Trainieren der Gesichtsmuskulatur

Für viele Übungen ist das gezielte Loslassen grundlegend, weil Gesichtsyoga die Fähigkeit fördern soll, bewusst einzelne Muskeln anzusteuern und gleichzeitig zu verhindern, dass sich andere Muskeln ungewollt mitbewegen. Natürlich bedarf es dafür einiger Übung. Gezielte Übungen für verschiedene Bereiche des Gesichts können regelmäßig ausgeführt durchaus zur Verminderung von Faltenbildung & Co beitragen. Nachfolgend eine kleine Auswahl:

  • Gegen Falten auf der Stirn – Stirnheber deaktivieren
    Um zu lernen, wie man den Stirnheber bewusst deaktiviert und damit horizontale Falten auf der Stirn
    verhindert, bietet sich folgende Übung an:
    Die Hände an die Stirn legen, die Augen öffnen und gleichzeitig die Hände leicht nach außen und
    oben ziehen.
  • Zusätzlich die Lippen über die Zähne nach innen spannen und abwechselnd die Augen schließen und
    aufreißen.
    In der Regel würde sich der Stirnmuskel dabei nach oben ziehen wollen, durch den leichten Druck der
    Hände auf die Stirn, wird der Muskel bei dieser Übung aber festgehalten.

Übung gegen Schlupflider

  • Zeige- und Mittelfinger direkt unter die Augenbrauen legen.
  • Augenbrauen sanft nach oben drücken.
  • Die Augen schließen und leicht anspannen.
  • Spannung einige Sekunden halten, dann die Spannung wieder lösen.

Training gegen müde Augen

  • Den Anfang der Augenhöhle und die Augenbraue (darunter liegt der Ringmuskel) behutsam zwischen
    die Fingerkuppen von Daumen und Zeigefinger nehmen.
  • Die Fingerkuppen sanft (fast wie zwicken) entlang des Muskels bis zum äußeren Ende der jeweiligen
    Braue drücken. Dabei ruhig und tief atmen.

Augenringmuskel-Übung gegen Krähenfüße

  • Daumen und Zeigefinger um das Auge legen, als würde man ein Fernrohr formen.
  • Der jeweilige Zeigefinger drückt dabei gegen das Augenlid und die Augenbraue.
  • Der Daumen stabilisiert gleichzeitig den Bereich unterhalb des Auges.
  • Beide Augen schließen und wieder öffnen.
  • Darauf achten, dass der Stirnheber inaktiv bleibt.

Stärkung der Wangenmuskulatur gegen Tränensäcke

  • Die Stirn festhalten.
  • Die Lippen über die Zähne ziehen.
  • Nach oben gucken und blinzeln, als würde einen etwas blenden.

Wichtig: Die gesamte Übung muss ohne Beteiligung der Stirn ausgeführt werden.

Doppelkinn verkleinern durch Gesichts-Yoga

  • Zunge herausstrecken und dabei lächeln.
  • Die Zungenspitze nach rechts oben strecken.
  • In dieser Position 3 Sekunden verharren.
  • Die Zungenspitze dann mittig über die Lippen nach oben recken.
  • Ebenfalls drei Sekunden halten.
  • Am Ende die Zungenspitze nach links oben recken und auch diese Position für 3 Sekunden halten.

Unterkieferübung für straffere Kinnlinie

  • Einen Arm waagerecht vor der Brust halten zur Stabilisation.
  • Den anderen Arm vertikal darauf platzieren.
  • Mit der Hand dieses Armes eine Faust formen und diese an den Unterkiefer legen.
  • Den Unterkiefer öffnen und dabei das Kinn nach unten drücken.
  • Mit dem „Stabilisations-Arm“ dagegenhalten.
  • Den Kiefer wieder schließen.

Straffere Wangen mit Hilfe von Gesichts-Massage

  • Beide Zeigefinger zu einem „C“ formen.
  • Die gebeugten Finger neben die Nasenflügel platzieren („Öffnung“ vom „C“ zeigt nach unten).
  • Jetzt die Haut mit nur leichtem Druck von den Nasenflügeln nach außen in Richtung der Ohren
    massieren.

Nasolabialfalten glätten – diese einfache Übung kann helfen

  • Vorhandene Falten mit beiden Händen und leichtem Druck nach hinten oben ziehen.
  • Dabei die Zähne über die Lippen ziehen und lachen.

Reduzieren der Zornesfalte mit ein paar Handgriffen

  • Knöchel des Zeigefingers auf die Stelle neben den Nasenflügeln legen.
  • Mit leichtem Druck die Muskulatur der Nase nach oben bis zur Nasenwurzel ausstreichen.
  • Weiter an den Augenbrauen mit einer leicht nach oben auslaufenden Bewegung nach außen bis zur
    Schläfe entlangfahren.

Zwar gibt es bisher kaum wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Face-Yoga, eine kleine Studie mit nur 16 Teilnehmerinnen zwischen 40 und 65 Jahren der Northwestern University Illinois beschreibt aber durchaus positive Effekte. Nach fünf Monaten regelmäßiger Übungen wurden die Wangen der Frauen als fülliger eingestuft und ihr Alter im Durchschnitt um drei Jahre jünger eingeschätzt. Wenn auch nicht repräsentativ, so gibt das Ergebnis zumindest einen interessanten Hinweis darauf, dass sich mit Face-Yoga durchaus Verbesserungen erzielen lassen können. Achtung: Menschen die mit einer chronischen Hauterkrankung wie z.B. Akne, Rosazea oder Schuppenflechte zu kämpfen haben, sollten auf Face-Yoga verzichten, da die Berührung der Gesichtshaut diese zusätzlich reizen kann und sich die Erkrankung so verschlimmern könnte.

Wechselweiber-Team
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