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Über Einsamkeit & Ängste in den Wechseljahren – und wie Sie liebevoll damit umgehen können

Eine Frau steht am Strand mit dem Blick auf das Meer gerichtet. Es ist nur Das Profil der Frau zu sehen.

Manchmal sind es nicht die Stimmungsschwankungen, die uns am meisten zu schaffen machen. Nicht die schlaflosen Nächte oder das Herzrasen. Und auch nicht die Hitzewallungen, die uns plötzlich überkommen.

Es ist dieses leise Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Eine diffuse Leere. Eine innere Unruhe. Und die Angst, dass nichts mehr so wird, wie es einmal war.

In den Wechseljahren geraten nicht nur Hormone aus dem Gleichgewicht, sondern auch das Leben selbst fühlt sich oft wie ein Umbruch an. Die Kinder ziehen aus, Beziehungen verändern sich, die berufliche Rolle steht auf dem Prüfstand – und Sie stehen mittendrin. Mit Gedanken, die sich drehen. Mit Gefühlen, für die es keinen Raum gibt. Und mit der Frage im Kopf: Wohin mit mir?

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie es schaffen, auch in dieser herausfordernden Zeit liebevoll mit sich umzugehen – Schritt für Schritt und ganz in Ihrem Tempo.

  1. Akzeptanz statt Druck

Angst, Traurigkeit oder das Gefühl, sich selbst fremd zu werden – viele Frauen erleben genau das in den Wechseljahren. Und daran ist nichts falsch. Es ist eine normale Reaktion auf diese Zeit des Wandels.

Daher: Nehmen Sie sich den Druck raus. Ihre Gefühle müssen nicht „weg“ – Sie wollen gesehen, gefühlt und verstanden werden. Auch den inneren Dialog zu verändern kann einen großen Unterschied machen. Statt sich selbst zu sagen: „Ich bin zu empfindlich“, versuchen Sie es mal mit: „Kein Wunder, dass ich sensibler bin – es verändert sich gerade sehr viel.“

  1. Verbinden Sie sich mit anderen Frauen

Wenn die Einsamkeit zu groß wird, ziehen sich viele von uns erst recht zurück. Die Worte fehlen, die Welt fühlt sich zu viel an – doch gerade jetzt kann ehrlicher Kontakt besonders heilsam sein.

Vielleicht gibt es einen Gesprächskreis, einen Yogakurs oder ein Online-Forum, in dem Sie sich mit anderen Frauen austauschen können. Vielleicht ist Ihnen auch nach einem gemütlichen Abend mit einer guten Freundin oder Bekannten zumute. Und selbst ein kurzes Telefonat mit einer lieben Kollegin kann bereits helfen, emotionale Knoten zu lösen. 

Zu spüren: „Ich bin nicht allein – und ich darf mich anderen mitteilen“ – genau das ist oft der erste Schritt zurück in die eigene Kraft. Mehr über gesunden Austausch in den Wechseljahren erfahren Sie hier.

  1. Routinen, die Halt geben

Wenn die Welt im Außen wankt, geben uns kleine Rituale Halt – wie Anker, an denen sich unsere Seele festhalten kann.

Ob eine Tasse Tee in Stille am Morgen, ein fester Spaziergang nach dem Mittagessen, eine Seite im Dankbarkeitstagebuch, ein paar tiefe Atemzüge oder ein kurzer Moment am offenen Fenster – wichtig ist nicht unbedingt, was Sie tun, sondern dass Sie sich bewusst Zeit für sich nehmen. Denn genau das ist Selbstfürsorge: Den eigenen Bedürfnissen Raum geben, ohne sie zu hinterfragen.

  1. Professionelle Unterstützung ist kein Tabu

Ob Gespräche mit einer Therapeutin, psychologische Beratung, ein Coaching oder ein offener Austausch mit Ihrer Gynäkologin: Es gibt viele Wege, sich professionell begleiten zu lassen. 

Keiner davon ist ein Zeichen von “Schwäche”. Im Gegenteil: Es bedeutet, dass Sie Ihre Bedürfnisse ernst nehmen und Verantwortung für Ihr Wohlbefinden übernehmen. Denn niemand muss dunkle Zeiten allein durchstehen – und professionelle Unterstützung ist oft der erste Schritt für einen echten Wendepunkt.

Fazit: Mit Achtsamkeit & Selbstfürsorge durch die Wechseljahre 

Einsamkeit und Ängste in den Wechseljahren sind keine Seltenheit – aber auch kein Schicksal, dem Sie “hilflos ausgeliefert” sind. Es gibt viele Wege, sich selbst in dieser sensiblen Lebensphase mit Mitgefühl und Achtsamkeit zu begegnen. 

Die wichtigste Erkenntnis dabei: Sie müssen da nicht allein durch. Und es ist kein Zeichen von Schwäche, nach Hilfe zu fragen und diese anzunehmen. 

Erlauben Sie sich, nach innen zu schauen und Ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. Denn in dieser Lebensphase wartet nicht nur Wandel – sondern auch die Möglichkeit einer neuen, tiefen Form der Selbstverbundenheit.

Leilah Foerster
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