Wie Männer Dinge regeln

Ich weiß nicht, ob Sie es schon wussten, ich bin ein Krimifan.
Egal ob als Buch oder im Fernsehen. Tatort am Sonntag ist natürlich Pflicht. Wenn ich Zeit habe, schaue ich auch Soko Wien. Stefan Jürgens und Gregor Seberg sind die beiden Hauptermittler. Beide schulterlange Haare (leicht fettig) und beide einen Dreitagebart (der schon etwas älter aussieht). Zwei Althippies eben!

Am letzten Freitag konnte ich mal wieder schauen. Schon zu Beginn hat es bei den beiden gefunkt, aber ganz schön. Streit von der ersten Minute an. Nicht nur so ein bisschen, sondern ganz existenziell. Sie haben sich die bösesten Dinge an den Kopf geworfen. Und es gipfelte in dem gemeinsten Schimpfwort, das „Ösis“ für die Deutschen haben: Pieffke! Da hat Jürgens um seine Versetzung gebeten. Sie sprachen kein einziges Wort mehr miteinander.

Nach 45 Minuten war der Fall gelöst, und Jürgens und Seberg gehen nebeneinander einen Krankenhausflur entlang.
„Das mit dem Pieffke habe ich nicht so gemeint.“
„Dass du nichts verstehst, war auch nicht so gemeint.“
„Willst du dich jetzt noch versetzen lassen?“
„Quatsch!“
„Alles wieder klar?“
„Alles wieder klar!“

Friends at Sunset

Als beide draußen ihre Kollegin treffen, will sie nicht beide getrennt zu ihren Autos bringen. Beide aus einem Mund: „Kein Problem, wir haben uns ausgesprochen!“ Ich habe über diesen Dialog herzlich gelacht. Ja, das sind Männer!

Warum klappt das bei uns Frauen denn nicht? Wir müssen lang und breit unser Gefühlsleben darlegen und wollen, dass das auch unsere Partner machen. Wir wollen doch, dass wir verstanden werden und wir sie verstehen. Aber ist das so wichtig?

Manchmal denke ich, vielleicht ist es nur wichtig, dass wir einander respektieren und achten. Dass wir miteinander streiten dürfen und trotzdem geliebt werden, auch wenn wir anderer Meinung sind. Wir sind eben so und fühlen so, wie wir gerade fühlen. Genauso auch unser Partner.

Früher war ich ganz anders. Ich wollte alles ausdiskutieren. Stundenlang! Das ist Nähe, das ist Beziehung! So dachte ich. Irgendwie hat sich das verändert. Vielleicht sind das die Wechseljahre, vielleicht meine Arbeit an mir in meiner Analyse. Jedenfalls spüre ich, dass das Leben einfacher wird. Die Beziehungen, egal ob zu meinem Partner oder zu meiner Familie, werden intensiver und leichter.
Nehmen wir uns einfach ein Beispiel an den Männern:
„Alles klar?“

Ihre Antonia 🙂

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